Buchempfehlung

Titelseite, © 2011
Titel: Geldsozialismus - Die wirklichen Ursachen der neuen gloablen Depression
Autor: Roland Baader
ISBN: 978-3935197571
Grösse: 19,0 x 12,0 x 1,6 cm
Preis: 13,90 EUR
Gebunden:  168 Seiten

Rezension

Wir schreiben das Jahr 2011, und viele Menschen glauben, dass die schlimmsten Folgen der globalen Finanzkrise überstanden seien. Als offizielle Ursache für diese Krise werden den Bürgern Kreditausfälle im US Hypothekenmarkt und in deren Folge der Zusammenbruch der damals fünftgrössten Investment Bank Lehman Brothers im Jahre 2008 präsentiert. Anstatt die Risikonehmer (Gläubiger) auf ihren wohlverdienten Totalverlusten sitzen zu lassen, beschloss die US Regierung in enger Abstimmung mit der US Notenbank (FED) die Gläubiger zu retten und ihnen ihre Verluste mit neu gedruckten US Dollars zu erstatten. Das funktioniert folgendermassen: Die US Regierung macht neue Schulden in Höhe von mehreren hundert Milliarden US Dollar und begibt dafür US Staatsanleihen. Da diese Staatsanleihen keine Geschäftsbank mehr kaufen möchte oder kann, kauft die US Notenbank diese Schuldscheine selbst. Den Kaufpreis für diese US Staatsanleihen druckt die US Notenbank in Form von US Dollars und reicht sie an die US Regierung weiter. Diese wiederum bringt das Frischgedruckte als Rettungspakete, neudeutsch Bailouts, unter das Volk. Die staatlich verordnete Inflationierung des so genannten FIAT Geldes (ungedecktes Papiergeld), was gleichbedeutend ist mit der Entwertung von bestehenden Sparvermögen der Bürger, wird "Quantitative Easing" genannt. Oder wenn der erste Inflationsschub nicht reicht auch "Quantitative Easing 2". Das klingt vornehmer als Diebstahl und lässt sich dem mündigen Bürger besser als alternativlose Rettungsmassnahme vermitteln.

Roland Baader beschreibt in seinem Buch, warum diese Art der "Rettung" (Gläubigersicht) bzw. der grösste legale "Raubzug der Geschichte" (Sicht von Besitzern von Sparvermögen in FIAT Geld) nur in unserem Währungssystem möglich ist, welches auf staatlich verordnetem, ungedeckten Papiergeld in Kombination mit einem Bankwesen mit gesetzlichen Mindestreserven (Fractional Reserve Banking) beruht und gleichzeitig von monopolistischen Notenbanken kontrolliert wird. Er zeigt auf, dass die vergangenen und aktuellen Papierwährungen eine moderne Erfindung mit erheblichen Zerstörungspotential sind und in der Vergangenheit in allen Fällen mit der vollständigen Entwertung des Papiergeldes endeten. Dauerhafte und beständige Währungen werden nämlich von den Marktteilnehmer FREIWILLIG akzeptiert und eingeführt (historische Beispiele sind Goldmünzen, Scheffel Weizen, etc.), ebenso wie die Höhe des Zinses von den Marktteilnehmern bestimmt wird.

Des weiteren werden im Buch sehr schön die Begriffe Inflation und Deflation erklärt und die Unterschiede zwischen den zwei ökonomischen Schulen, bekannt unter den Namen "Keynesianer" und "Österreichische Nationalökonomie (Austrians)", herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang wird dargelegt, wie die heute dominierende Lehrmeinung über die Ursachen der "Grossen Depression" und deren korrekte Bekämpfung durch die Fehlinterpretation der Keynesianer zum heutigen "Rettungs"-Desaster führten. Roland Baader hält die daraus resultierenden Rezepte zur Bekämpfung der Finanzkrise für falsch und prophezeit ebenso wie in den 20er-Jahren eine Depression und den mittelfristigen Zusammenbruchs des aktuellen Gesamtwährungssystems. Dieser Zusammenbruch wird durch die immer schnellere Ausweitung der Kredit/Schulden- und Geldmengen, dem Geldsozialismus, letztendlich zur Zerstörung der Papierwährungen führen.

Ich schliesse mich seiner Meinung an und hoffe, dass die bevorstehende Neuordnung der Währungssysteme in Kombination mit den zu Neige gehenden Ressourcen (Globales Ölfördermaximum, Artensterben, reduzierte Verfügbarkeit von Anbauflächen und Rohstoffen) nicht zu einem neuen Zeitalter der Barbarei führen wird. Wir können alle sehr gespannt auf unsere gemeinsame Zukunft sein.


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